„Problemwölfe“
Das Jagdverhalten des Wolfes erfolgt in drei Schritten: Jagen, Töten, Fressen. Erst wenn ein Schritt beendet ist, kann der nächste Schritt begonnen werden. Der Wolf greift eine Schafherde an und reißt ein Tier. Befinden sich aber in diesem Augenblick weitere fliehende Tiere in unmittelbarer Nähe, beginnt er nicht zu fressen, sondern tötet, bis sich nichts mehr bewegt. Erst dann kann der nächste Schritt des Fressens begonnen werden.
Diese Phänomen bezeichnet man als Surplus Killing oder exzessives Töten und gehört zum Jagdverhalten eines jeden Wolfes unter bestimmten Bedingungen. Derartige Fälle auf eine Verhaltensstörung zurückzuführen, ist weit gefehlt und der Begriff „Problemwolf“ ist irreführend. Auch bei Bären, Hyänen, Leoparden, Kojoten, Hunden und Orkas konnte dieses Agieren beobachtet werden.
Ist der Wolf noch schützenswert?
Die Weltnaturschutzorganisation IUCN, die die Roten Listen der vom Aussterben bedrohten Tierarten erstellt, hat den Wolf in Europa seit 2018 als nicht gefährdet eingestuft und das stetige Wachstum der Populationsgröße bestätigt.