Bereits im Jahr 2018 wurde von der Arge Alp vereinbart, dass im Alpenraum übergreifend ein Monitorings installiert wird. Ebenso wurde der gute Erhaltungszustand von damals 600 Wölfen festgestellt. Mit Hilfe des gemeinsamen Monitoring und einer entsprechenden Hinterlegung der Daten, sollte gegenüber der EU der günstige Erhaltungszustand in Sachen Große Beutegreifer bewiesen werden.
Nunmehr erklären uns die ÖVP unter LH Günter Platter und der Bauernbund von Tirol unter dem Präsidenten Josel Geisler, dass wir im Alpenraum keinen günstigen Erhaltungszustand nachweisen können. Aus diesem Grund wurde auf seine Initiative hin eine Vereinbarung mit der Arge Alp gestartet. Ziel ist es, durch ein alpenübergreifendes Monitoring den Nachweis eines günstigen Erhaltungszustand gegenüber der EU nachweisen zu können.
Hätte die Arge Alp ihren Beschluss von 2018 umgesetzt, wären wir heute schon viel weiter und könnten den Beweis des günstigen Erhaltungszustandes im Alpenraum erbringen. Durch das Versäumnis der letzten 4 Jahre (obwohl jedes Jahr beim Treffen der Arge Alp Länder über das Problem „Wolf im Alpenraum“ gesprochen wurde) sind wir immer noch am Start.
Aktuell ist die Lage so, dass wir Bauern keine Zeit mehr haben für dergleichen Experimente wie Testprojekte für Herdenschutz, Konzeptionierung und Harmonisierung von Datenbank und Marker für ein Monitoring, welches in einigen Jahren vielleicht ein brauchbares Ergebnis erbringt. Es läuft uns die Zeit davon. Durch die bewussten Versäumnisse in den letzten 4 Jahren wird uns Bauern die Zukunft genommen.
Durch diese fahrlässigen Versäumnisse verlieren wir in Tirol die Almwirtschaft, den Kulturraum der Alpen, die Sicherheit vor Gleitschneelawinen und den unbeschwerten Tourismus in den Alpen.
LH Günter Platter und Bauernbundpräsident Josef Geisler sind künftig für jedes gerissene Tier persönlich verantwortlich.
Unten stehen die Beschlüsse aus den Jahren 2018 und das Arbeitsübereinkommen (welches erst am 21.10.2022 beschlossen werden muss) aus dem heurigen Jahr.
Unseren politischen und bäuerlichen Vertretern sei zugerufen: „Schämt euch“
Stefan Brugger, Obmann der Weidezone Tirol:
„Dieses Vorgehen ist Verrat am Bauernstand. Wieder einmal ist bewiesen, dass unsere Vertreter mehr Politiker als Bauern sind. Politiker denken nur bis zur nächsten Wahl, Bauern denken in Generationen. Mit diesen Vertretern – bäuerlich als auch politisch – ist künftig kein Staat zu machen!“